Cho Oyu, 8201m (Tibet/Nepal)

Teil 3: Basecamp - Tingri - Kathmandu

Zum Schluss geht es über eine weite (hoffentlich spaltenlose) Schneefläche. Heute sind keine Karawanen nach Nepal unterwegs, einige Hinterlassenschaften von Yaks sind aber unübersehbar. Ich versuche, mir vorzustellen, wie es sich für tibetische Flüchtlinge anfühlen muss, den chinesischen Invasoren über diesen Pass nach Nepal zu entkommen. Die ungewohnt sauerstoffarme Luft, die Angst vor den Verfolgern und das bittere Gefühl die Heimat vielleicht nie mehr wiederzusehen - alles Dinge, die ein Mensch nicht so einfach wegsteckt. Mir macht die Höhe natürlich nicht mehr viel aus, aber ich bin ja auch seit über drei Wochen oberhalb von 5000m unterwegs. Um zehn Uhr bin ich an der Passhöhe auf 5716m. Nangpa La, einer der höchsten und berühmtesten Pässe der Welt. Links der schmucklose chinesische Grenzblock von 1962, rechts die tibetischen Gebetsfahnen. Was für ein Kontrast - nicht nur optisch, sondern auch symbolisch. PS: Ein Jahr später wurde auf tibetische Flüchtlinge geschossen, die auf dem Weg zum Pass waren. Eine Frau wurde dabei getötet.