Cho Oyu, 8201m (Tibet/Nepal)

Teil 2: Basecamp - Akklimatisation - Gipfelgang - Basecamp

19.9.: Keine einfache Nacht, aber irgendwann ist es vier Uhr - gewonnen! Neben mir werden die letzten badischen Wälder zersägt. Ich döse mich durch bis sechs Uhr. Es wird ganz langsam hell. Hell, nicht warm! Außer ganz leichten Kopfschmerzen keine Höhenprobleme - bestens! Auch mein Kontaktlinsenexperiment ist geglückt. Sie sind nicht eingefroren und mit etwas Gefummel kriege ich sie auch eingesetzt. Kurz vor acht: Die anderen sind offenbar schon marschbereit. Von mir aus. Ich denke, neun reicht als Abmarschzeit vollkommen. Außerdem würde ich gerne noch etwas hier herumspazieren. Wer weiß, ob ich jemals wieder in diese Höhen komme. Schließlich war für die Frühjahrsexpedition von AMICAL hier oben Endstation, weil beim Gipfelversuch das Wetter umgeschlagen ist. Also genieße ich lieber noch etwas das Ambiente und die Aussicht. So fühlt sich das also an auf über 7000m. Direkt hinter den Zelten des Lagers steht der schöne Jobo Rabzang, der vom Fahrerlager auf 4900m so mächtig ausgesehen hat. Von hier aus ist kaum zu glauben, dass das ein ausgewachsener Sechstausender ist. Gern würde ich ja jetzt schon zum Gipfel des Cho Oyu aufbrechen, aber das würde die Akklimatisation wohl noch nicht zulassen, auch wenn es mir momentan ziemlich gut geht. 8200m sind eben nochmal eine andere Hausnummer als 7100m...